Sterbesegen
Wegzehrung
Wenn ein Mensch im Sterben liegt, kann er das Sterbesakrament empfangen. Darunter versteht man den Empfang der „Letzten Kommunion“, die auch als „Wegzehrung“ für den Weg ins Jenseits bezeichnet wird. Der sterbende Mensch, dessen Lebenskräfte ihn verlassen, darf gerade jetzt in besonderer Weise im Kommunionempfang die Nähe Christi erfahren, auf dessen Leid und Tod die Auferstehung folgte. Selbst in diesem schwierigen Moment des Abschieds soll die Hoffnung auf Leben erfahrbar werden.
Falls die Krankensalbung oder die Wegzehrung am Lebensende nicht möglich sind, kann der Sterbesegen gesprochen werden.
Im Segen darf der sterbende Mensch spüren, dass Gott in seiner Zuwendung auch in diesem Moment der Einsamkeit, in dem man dem Tod ins Angesicht schaut, da ist. In dem Augenblick des menschlichen Lebens, in dem vielleicht das Gefühl von Schwäche und das Gefühl einer besonderen Art des Ausgeliefertseins vorherrschen, ist Gottes Lebenskraft anwesend. Dass dies keine leeren Versprechungen sind, dürfen die an Christus Glaubenden angesichts der Ostererfahrung glauben und hoffen: Auferstehung und Leben stehen dem Tod gegenüber. Segen hat immer etwas mit Zukunft zu tun, mit einer Zukunft auch nach dem Tod. Der Tod durchbricht das Leben immer, von Vollendung des Lebens können die Wenigsten sprechen. Durch den Segen wird aber deutlich, dass selbst das Bruchstückhafte des menschlichen Lebens in Gott seinen Platz und sein Ziel findet. Der Tod wie das Leben sind von Gott getragen. Der Segen kann trösten, auch die Angehörigen. Im Gegenüber der segnenden Person bleibt dieser göttliche Segen nicht abstrakt, sondern wird sinnlich wahrnehmbar, in Ansprache, Blick und Berührung. Segen wird menschlich vermittelt.