„Ein großes Geschenk“

20 Jahre Frauenwochenenden in der Seelsorgeeinheit Allerheiligen

Bettina Wissert ist Pastoralreferentin in der Schweiz und hat das Frauenwochenende der Pfarreien St. Bonifatius und Herz Jesu vor 20 Jahren ins Leben gerufen. Sie erzählt von den Anfängen bis heute. Wo haben Frauen, die sich in den beiden Pfarreien St. Bonifatius und Herz Jesu engagieren, einen Ort, um Energie, Kraft, aber auch inhaltlich für ihr ehrenamtliches Engagement aufzutanken? Diese Frage stellte ich mir im Laufe meines ersten Ausbildungsjahres zur Pastoralreferentin. Den entscheidenden Impuls für die Idee zu einem Frauenwochenende für jüngere Frauen erhielt ich auf einer Fortbildungswoche im Rahmen meiner Ausbildung. Bald stand das Konzept. Es stieß bei vielen Frauen auf Interesse. Im Februar 2000 fuhren elf Frauen aus beiden Pfarreien, die sich nur teilweise kannten, in die Frauenkurklinik St. Anna nach Bad Griesbach. Bibeltexte zum Thema „loslassen“, meditative Tänze, kreatives Gestalten des Themas und ein gemeinsamer Gottesdienst, Zeit zum Schwimmen im Thermalbad und ein Spaziergang waren der Inhalt des Wochenendes. Am Ende hieß es einstimmig: Fortsetzung folgt. Auch wenn inzwischen die Orte des Frauenwochenendes gewechselt haben, neue Frauen dazugekommen sind, andere nicht mehr mitfahren, zwei aus dem Kreis verstorben sind: Das Grundprinzip des Wochenendes ist gleich geblieben. Für viele Frauen ist das Wochenende zu ihrer jährlichen geistigen und geistlichen Tankstelle geworden. Sie schätzen es, in einem vertrauten und gleichzeitig offenen Kreis zur Ruhe zu kommen und einen gemeinsamen Weg miteinander zu gehen. Die Verbindung der Bibeltexte mit ihrem eigenen Leben und ihrem Alltag zeigt ihnen die Verbindung von Glaube und Leben auf. „Man geht miteinander, es gibt Unterstützung. Ich konnte viele persönliche Erfahrungen mit mir selber machen.“, so eine der Frauen. „Es ist wichtig, eine Gruppe zu haben, wo man inhaltlich und gefühlsmäßig etwas mitnehmen kann. Es ist wichtig, sich über den Glauben auszutauschen, miteinander einen Weg zu gehen.“, so eine andere Frau. Der gemeinsame Gottesdienst am Ende ist ein wichtiger, intensiver und emotionaler Bestandteil. Er ist „Höhepunkt, das i-Tüpfelchen“, ein „Aussenden in den Alltag“. Eine Frau formulierte es vor einigen Jahren einmal so: „Ein Anfang auf einem Weg dahin, wie ich mir Gottesdienste vorstelle: Dass sie etwas mit mir und meiner Situation zu tun haben. Wichtig ist für mich, dass es in diesen Gottesdiensten etwas für Kopf, Herz und Hand gibt.“ 20 Jahre Frauenwochenenden heißt auch 20 Jahre gegenseitige, bereichernde Begleitung und Freundschaft. Ein großes und kaum zu erfassendes Geschenk. Aus einem zarten Pflänzchen ist ein stabiler Baum geworden, der Frauen hilft, ihren Glauben bewusst und reflektiert zu leben und mit ihrem Alltag und ihrem Leben zu verbinden. (Bettina Wissert)

In der Seelsorgeeinheit Allerheiligen gibt es noch ein zweites, langjähriges Frauenwochenende sowie viele Angebote für interessierte Frauen. Weitere Informationen finden Sie hier.