LEVI

Vom 17. bis 19. Oktober fand in der Seelsorgeeinheit Allerheiligen die Visitation statt. Das Visitationsteam gab eine erste Rückmeldung.

„In Allerheiligen gibt es viel Zukunftsweisendes! Sie können zuversichtlich auf den Entwicklungsprozess Pastoral 2030 schauen!“ Mit diesen Worten beschloss Wolfgang Müller, Leiter der Hauptabteilung Grundsatzfragen, Strategie und Kommunikation im Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg und Mitglied des Visitationsteams um Weihbischof Dr. Dr. Christian Würtz, die erste mündliche Rückmeldung der Visitation, die vom 17. bis 19. Oktober in der Seelsorgeeinheit Karlsruhe Allerheiligen stattgefunden hat.

RÜCKBLICK AUF DEN VERLAUF DER VISITATION

Zweieinhalb Tage war das vierköpfige Visitationsteam in der Seelsorgeeinheit unterwegs, hat Gespräche geführt, Einrichtungen besucht und einen Eindruck vom Leben in den Pfarreien und der Seelsorgeeinheit gewonnen. Begonnen hat die Visitation mit Gesprächen des Visitationsteams mit Achim Zerrer, Leiter der Seelsorgeeinheit, und Hubert Streckert, Dekan, der Verwaltungsleitung und dem Selbstbewertungsteam. Am zweiten Tag ging es los mit der Kontemplation in der Kapelle von St. Stephan. Dann stand der Besuch im Familienzentrum Mühlburg auf dem Visitationsplan. Dort fand anschließend das Gespräch mit dem Seelsorgeteam statt. Nach einem Mittagessen im Herz-Jesu-Stift ging es nach St. Konrad. Hier informierten sich die Visitator*innen über die Situation der Nachbarschaftshilfe und der Kirchensozialarbeit in Allerheiligen. Zudem nahmen sie die Kirche und das Pfarrbüro in Augenschein. Am letzten Tag stand der Dialog mit den Gremien im Mittelpunkt. Es fanden Gespräche mit dem Vorstand und den Mitarbeitenden des Pfarrgemeinderats und den Sprecher*innen der sieben Gemeindeteams statt. Mit der Feier des Vorabendgottesdienstes in St. Stephan endete die Visitation. Alle Eindrücke der zweieinhalb Tage dauernden Visitation fasste das Visitationsteam am Samstagabend zusammen. Zunächst feierte um 17.30 Uhr Weihbischof Dr. Dr. Christian Würtz in der Kirche St. Stephan eine Eucharistiefeier, zu der alle Interessierten eingeladen waren. Anschließend lud die Seelsorgeeinheit gegen 19.00 Uhr zu einem Empfang im Stephanssaal ein. Dabei fasste das Visitationsteam in einer öffentlichen Feedbackrunde die Ergebnisse der Visitation zusammen stellte Erkenntnisse über die Gemeinde sowie Perspektiven für zukünftige Entwicklungen vor.

ERSTE RÜCKMELDUNGEN DES VISITATIONSTEAMS

Schon zu Beginn führte Weihbischof Christin Würtz aus, dass das Visitationsteam sehr viel Positives und in die Zukunft Weisendes in der Seelsorgeeinheit wahrnehmen konnte. Immer wieder habe er die Frage gehört, der sich der Pfarrgemeinderat und die Gemeindeteams stellen: „Was können wir dazu beitragen, dass Kirche in der Stadt erlebbar und erfahrbar gemacht werden kann?“ Er ermutigte alle in der Seelsorgeeinheit Tätigen, selbstbewusst in der Stadt aufzutreten. „Sie haben nicht nur das innerkirchliche Wirken im Blick, sondern auch den Sozialraum“, betonte Weihbischof Würtz. Besonders deutlich werde dies in der Arbeit der Familienzentren.

Martin Müller, Referatsleiter für die Visitationen im Erzbischöflichen Ordinariat in Freiburg, lobte die Pastoralkonzeption der Seelsorgeeinheit mit ihren Schwerpunkten, die mit konkreten Maßnahmen hinterlegt sei. Das Leitbild sei hochattraktiv und mit einem Gedanken von Madeleine Delbrel, der „Apostolin der Straße“ verbunden, der den Blick über die Kirchentüren hinaus öffne.

Für das Visitationsteam wurde deutlich, dass sich ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter*innen in der Seelsorgeeinheit immer wieder die Frage stellen, wie die Beziehung zu Gott gelebt werden kann, damit sie jede*n Einzeln*en trägt und andere dies bemerken können.

Christine Kirsch, Referentin für Visitation und pastorale Entwicklung im Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg und einzige Frau im Visitationsteam, bescheinigte der Seelsorgeeinheit in ihrem Beitrag, dass die frohe Botschaft besonders im caritativen Engagement ihren Ausdruck fände. Ein Schwerpunkt, der sich aus dieser Frage ergebe, sei das vielfältige sozialcaritative Engagement, das der Sozialausschuss in der Seelsorgeeinheit steuere. Mit unterschiedlichen, niedrigschwelligen Angeboten trage die Seelsorgeeinheit ihren Teil zur Bekämpfung von (nicht nur materieller) Armut bei. Freilich müsse auch hier gesehen werden, dass ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich manchmal auch an seine Grenzen komme. Es stellt sich daher die Frage, ob die erforderliche Hilfe von Ehrenamtlichen geleistet werden könne, oder ob es nicht schon einer professionellen Hilfe bedürfe.

Zum Abschluss betonte Wolfgang Müller, dass in der Erzdiözese Freiburg „Visitation“ als dialogisches Geschehen begriffen würde und das LEVI-Programm auf gemeinsames Lernen ausgerichtet sei. Er nannte in seinen abschließenden Worten fünf Aspekte, die er insbesondere im Blick auf „Pastoral 2030“ aus der Visitation in Allerheiligen nach Freiburg mitnehme:

  • Den partizipativen, kooperativen Leitungsstil, der in der Seelsorgeeinheit praktiziert wird, als vorbildliches Leitungsmodell für die gesamte Diözese
  • Die Aufteilung der Arbeit im Seelsorgeteam in Fachgruppen, mit notwendigem Spielraum zur Planung und Entscheidung
  • Gezielte, strukturierte Kommunikation mit technischer Unterstützung
  • Die Vorgehensweise zur Errichtung der Seelsorgeeinheit: zuerst Ziele und Inhalte vereinbaren und dann die notwendigen Strukturen an diese anpassen
  • Zentralisierung und Subsidiarität: es braucht reflektierte Entscheidungen darüber, was auf welcher Ebene in der Seelsorgeeinheit stattfindet, besprochen und entschieden wird. Was kann/muss zentralisiert werden? Was kann/muss bei den Menschen vor Ort sein? Die Gemeindeteams sind hierbei wichtig als Gesicht der Kirche vor Ort, sie brauchen und haben Entscheidungskompetenzen und ein Budget

Den ersten Rückmeldungen wird in den kommenden Wochen ein ausführlicher, schriftlicher Visitationsbericht des Visitationsteams aus Freiburg folgen.

RÜCKBLICK AUF DIE VORBEREITUNG DER VISITATION

Neben den Besuchen und Gesprächen vor Ort in der Seelsorgeeinheit Allerheiligen ist der Selbstbewertungsbericht ein weiterer Bestandteil von LEVI und Grundlage für den Visitationsbericht.

„Lernen, Entwickeln, Vereinbaren, Inspirieren“ - dieser Leitgedanke prägt in der Erzdiözese das Visitationsprogramm. Nach einer Information des Pfarrgemeinderates über LEVI wurde von diesem Ende letzten Jahres das Selbstbewertungsteam eingesetzt, das aus drei hauptberuflichen und fünf ehrenamtlichen Mitgliedern bestand. In insgesamt sieben dreistündigen Sitzungen wurde der Selbstbewertungsbericht geplant und erstellt. Grundlage dafür war einerseits der Kriterienkatalog, den die Erzdiözese vorgibt und andererseits die Pastoralkonzeption der Seelsorgeeinheit.  Ziel von LEVI ist es, den Stand der Umsetzung der Pastoralkonzeption festzustellen. Dafür werden den vorgegebenen Qualitätskriterien Ziele der Pastoralkonzeption aber auch andere Themen, die in der Kirchengemeinde Bedeutung haben, zugeordnet und sogenannte PDCA-Zyklen dazu erstellt. Die Arbeit in einem Bereich wird reflektiert und die Phasen P=plan (was war unsere Absicht? Was wollten wir erreichen?), D=do (was haben wir getan?), C=check (wie war es? Haben wir unsere Ziele erreicht?) und A=act (Was haben wir gelernt und für das nächste Mal verbessert/geändert?) beschrieben.

Das Selbstbewertungsteam hatte die Aufgabe, aus dem vielfältigen Geschehen in Allerheiligen eine Auswahl zu treffen, diese den Qualitätskriterien zuzuordnen und für die Erstellung der PDCA-Zyklen zu organisieren. Es fanden sich viele Unterstützer*innen, die bereit waren, einen PDCA-Zyklus zu verfassen. So entstand ein 84 seitiger Selbstbewertungsbericht, der einen Einblick in ausgewählte Bereiche der Arbeit in der Seelsorgeeinheit gibt.

DAS SELBSTBEWERUNGSTEAM

Achim Zerrer, Leiter Seelsorgeeinheit; Volker Schwab, Gemeindereferent, Koordinator und Moderator; Martina Kastner, Sekretärin, Schriftführerin; Dr. Annette Bernards, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, ehrenamtlich Mitarbeitende; Sr. Alfonsa Farfeleder, ehrenamtlich Mitarbeitende; Dr. Raphaela Kind, ehrenamtlich Mitarbeitende; Eberhard Pfeifer, ehrenamtlich Mitarbeitender; Martina Maier-Luck, ehrenamtlich Mitarbeitende

EXTERNE BERATER UND BEGLEITER

Unterstützt wurde das Selbstbewertungsteam durch Peter Bitsch, Dekanatasreferent, und zwei Mitarbeiter*innen der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Gemeindeentwicklung, Engelbert Baader und Lucia Grein, die mit dem Blick von außen und ihrer Erfahrung mit der Erstellung von Selbstbewertungsberichten dem Team Hilfestellungen gaben.

DAS VISITATIONSTEAM

Christine Kirsch, Referentin für Visitation und pastorale Entwicklung. Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg; Wolfgang Müller, Leiter der Hauptabteilung Grundsatzfragen, Strategie und Kommunikation, Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg; Martin Müller, Referatsleiter für die Visitationen, Erzbischöflichen Ordinariat in Freiburg; Weihbischof Dr. Dr. Christin Würtz, Erzbischöflichen Ordinariat in Freiburg

 

(Martina Maier-Luck, Annette Bernards)


Seite 2_PGR-Klausur-2018-6063.jpgInformation und Kontak
LEVI im Erzbistum Freiburg
LEVI-Flyer

Volker Schwab, Gemeindereferent
volker.schwab@allerheiligen-ka.de
0721 79002-15

Achim Zerrer, Pfarrer
achim.zerrer@allerheiligen-ka.de
0721 91274-0 (Pfarrbüro St. Stephan)

Bildquelle: Tobias Tiltscher